Maschenmuseum Tailfingen

So noch ein kleinen „Läufchen“ und dann gehts wieder zur Arbeit in die Schule. Am heutigen Tag darf mein Rudel ins maschenmuseum nach Tailfingen. Eine tolle Sache – sie waren schon mehrmals dort die letzten vier Jahre und es gab immer wieder neue Themen, die besprochen wurden. Ich glaube, dass meine Viertklässler schon richtig „alte Hasen“ sind….und sie vergessen kaum etwas.

Hier ist auch mal Frauchen mit drauf.

 

Carmen Bitzer-Eppler führte die Schüler/innen (Schillerschule Onstmettingen) von Brigitte Wilke in die modegeschichtliche Entwicklung von Trikotagen von 1870 bis 1970 bzw bis heute.

 

Seht Ihr wie sie sich in die Kabinen drägeln…denn dort sieht man den Wandel der Zeit an der Kleidung. Zum Teil mussten sie lachen, denn solche Unterwäsche tragen sie nicht mehr.

Es ist ein einzigartiges Museum seiner Art durch seinen reichen Bestand an Textilien.

Wie und wo wurde Kleidung früher und heute hergestellt?

Was hat sich verändert?

Den Kindern fällt sofort der weite Transport der Kleidung heutzutage ein.

Sie fragen sich: Wird die Kleidung weit weg hergestellt, weil dort die Rohstoffe sind? Einige wissen, dass die Arbeiter in fernen Ländern billiger sind. Haben diese Länder die gleichen Umweltauflagen wie in Europa?

Carmen Bitzer-Eppler erzählte, dass die Schmiecha früher verschiedene Farben hatte, denn das Abwasser wurde direkt in die Schmiecha geleitet.

Stellt Euch die Schmiecha rot vor! Da würde ich nicht das Wasser trinken wollen. Ich bin ja nicht so penibel, aber solches Wasser mag ich nicht. Da bin ich schon froh, dass sich die Menschen Gedanken um die Umwelt machen.

Da die Chemikalien gesundheitsgefährdend waren, bekamen die Textilfirmen Auflagen. Dadurch stiegen natürlich auch die Herstellungskosten.

Herstellungskosten???Da kenne ich mich nicht so aus, obwohl die Kinder mir schon ein paar Mal erklärt haben, was das bedeutet.

Es war sehr interessant, welches Vorwissen die Kinder ins Maschenmuseum mitbrachten.

In einer Gesprächsrunde erörterten wir, ob der Weg heimische Industrie zu unterstützen auch ein Weg zu Umweltbewusstsein ist. Gute Kleidung können wir länger tragen – von der Wegwerfgesellschaft ein bisschen wieder Abstand gewinnen.

Bleicherei:

In der Anfangszeit genügte es die Stoffe in Bottichen zu waschen. Später bleichte man dann die Stoffe – der 1. Schritt zur Textilveredelung (eine Chlor-Sauerstoffe Bleiche).

Kratzenrauhmaschine:

 

Da sieht man die einheimische Distelart – die Karde – eine tolle Pflanze mit der man früher die Stoffe bearbeitet hat. Die Kinder fassten diese bearbeiteten Materialien an und fanden sie so schön weich. Ihren eigenen Pullover fassten sie dann auch an und manche fühlten sie gleich an. Eine tolle Erfahrung! Nicht nur sehen und hören, sondern auch fühlen – begreifen!

Das Rauen von Textilien ist eine schon sehr alte Technik – von Hand wurde mit Karden (Disteln) gerauht. Dadurch wird die Wärmeisolierung erhöht und die Oberfläche optisch verändert.

Eine Besonderheit war dann die Kardenrauhmaschine, die mit Naturdisteln ausgestattet war und hauptsächlich Strickteile aus Wolle bearbeitet hat.

Färberei:

Der Färbermeister war für die gesamte Ausrüstung zuständig, also für die Rezepturen der neuen Farben und Materialien.

Die Arbeit in der Färberei war hart und nicht gesundheitsfördernd.

Dieser Vormittag im Maschenmuseum Albstadt war für die Viertklässler ein sehr lehrreicher Lerngang.

Zur Belohnung gab es dann noch für mich eine Sporteinlage. ICH kann ganz schön gut fangen.